Als am Abend der Himmel seine Schleusen öffnete, hatte ein „warmer Regen“ längst für strahlende Gesichter unter den 60 Teilnehmern gesorgt. Fast 5.000 Euro spielte am Sonntag die 32. Auflage des Gambia-Benefizturniers auf der Anlage des Golfclubs Schwarze Heide ein. Damit schraubte der Verein seinen Gesamterlös für den gemeinnützigen Verein „Kinderdorf Bottrop in Gambia“ auf jetzt 150.000 Euro hoch.
Dieses Traditionsturnier wird seit 1991 auf dem Vereinsgelände an der Gahlener Straße ausgetragen. Initiator des „Gambia-Cups“ war der damalige Kirchhellener Friseurunternehmer Manfred Gresch. Nach seinem Tod vor zehn Jahren wurde das Turnier in seinem Sinne fortgesetzt.
Der ehemalige Golfclub-Präsident Dr. Hartwig Keidel hob auf der Siegerehrung im Clubhaus hervor, dass diese Benefizturniere für das Gambia-Projekt ein Besonderheit im Vereinsleben darstelle, „weil alle Gelder und Spenden ohne Verwaltung direkt im Kinderdorf ankommen und der grenzenlose Idealismus der unentwegt Helfenden gewürdigt werden muss.“
Bürgermeister Klaus Strehl hob auf die langjährige Tradition ab, die den Golfclub mit dem Gambia-Projekt verbindet. 32 Turniere für den guten Zweck auszutragen sei bemerkenswert. „Dies ist eine Zahl, die sich sehen lassen kann“, sagte der Repräsentant der Stadt, der sich als Teil der Tradition versteht. „Ich bin zum 14. Mal dabei.“
Dass der Golfclub Schwarze Heide seine liebgewonnene Tradition weiter pflegen wird, daran besteht kein Zweifel. Spielleiter Thomas Goriwoda versicherte dem Vorsitzenden des Kinderdorf-Vereins, Wolfgang Gerrits, dass das Turnier im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder ausgetragen werde – „und wenn wir es fünf Mal verschieben müssen“, spielte er darauf an, dass in diesem Jahr heftige Regenfälle im September den ursprünglichen Turniertermin verhinderten und somit am Sonntag erst in einem zweiten Anlauf aufgeschlagen werden konnte.
Mit dem Erlös steht dem geplanten Ausbau der Küche und der Mensa im Kinderdorf Bottrop an der westafrikanischen Küste nichts mehr im Wege. Bereits die Partnerschule der Bottroper Hilfsorganisation, das Dinslakener Otto-Hahn-Gymnasium, hat für die Maßnahme 5.000 Euro gesammelt, um die Summe zweckgebunden im Kinderdorf einzusetzen.
Im Gambia-Projekt werden mittlerweile 400 Vorschulkinder im Alter von drei bis sechs Jahren pädagogisch betreut und täglich mit einer warmen Mahlzeit versorgt. In zwei Jahren werden es 500 Jungen und Mädchen sein. „Kein Kind soll bei uns Hunger schieben müssen“, betonte Vereinsvorsitzender Wolfgang Gerrits.
Weil der Küchenbereich nur auf 270 Kinder ausgerichtet war, wird nun expandiert und das Angebot der neuen Situation angepasst. „Eine mehr als lohnende Investition“, stellte Gerrits im Rahmen der Siegerehrung fest.
Zum großartigen Turniererfolg haben die Sparkasse Bottrop, die Bäckerei Sporkmann sowie das Immobilienunternehmen Thiemann als Sponsoren der Benefizveranstaltung wesentlich beigetragen.