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Der Fluss, der dem Land Namen und Nahrung gibt, entspringt in Futa Dschallon, dem Hochland von Guinea, wo auch die Quelle des Senegal liegt.
Nach unzähligen Windungen und Kurven, passiert „The Gambia“ 600 Kilometer weiter bei Fatoto die östliche Landesgrenze von Gambia. Schon hier – rund 500 Flusskilometer von der eigentlichen Mündung in den Atlantik entfernt – machen sich die Gezeiten bemerkbar.
Je mehr sich der Fluss dem Atlantik nähert, desto stärker wird der Einfluss von Ebbe und Flut. Etwa in Höhe von Kau-ur wechselt die Ufervegetation von den afrikanischen Galeriewäldern zu Mangroven.
Die Brackwassergrenze reicht in der Trockenzeit etwa 240 Kilometer flussaufwärts, weicht in der Regenzeit aber 50 Kilometer zurück. 150 Kilometer vor dem Atlantik wird der Gambia immer breiter und erhält den Charakter einer Meeresbucht. Hier tummeln sich Hummer, Barakudas, Garnelen und Tintenfische, auch Delfine lassen sich hier entdecken.
Die Hauptstadt des Landes ist Banjul, das frühere Brathurst. Deren Gründung geht auf die Tatsache zurück, dass die Engländer Anfang des 19. Jahrhunderts einen strategischen Stützpunkt benötigten, um ihre Vormachtstellung in Afrika auszubauen. 1807 wurde – mehr aus kolonialpolitischem Kalkül denn aus purer Menschlichkeit – die Sklaverei in den britischen Kolonien verboten. Um den Sklavenhandel anderer Nationen künftig zu unterbinden, benötigten die Briten eben jenen Stützpunkt. Kapitän Alexander Grant erwarb 1816 zu diesem Zweck die Sandbankinsel Banjulo von Tommy Bojang, dem damaligen König von Kombo. Neben der stattlichen Garnison entstand auch eine kleine Siedlung, die wenig später der Kolonialregierung von Sierra Leone unterstellt wurde. Von Brathurst aus kaperten die Engländer französische, amerikanische und niederländische Schiffe, die illegalen Sklavenhandel betrieben. Als Großbritannien 1834 alle Sklaven freiließ, setzte eine große Einwanderungswelle befreiter Sklaven nach Gambia ein Gambia ist die Heimat des „Kunta Kinte“, den der amerikanische Autor Alex Haley in seinem – später verfilmten – Buch „Roots“ als seinen eigenen Vorfahren ausmacht. Die heutige Volkswirtschaft des Landes basiert auf Landwirtschaft, Fischerei und Tourismus. Als Reiseziel wird Gambia („The smiling coast“) immer beliebter. Vorherrschende Religion ist der Islam.
Auch wer sich unseren Patenreisen anschließt, um das Projekt in Gambia zu besuchen, ist gut beraten, sich auf das Land vorzubereiten. Dabei hilft ein Reiseführer, auf den auch wir in diesen Internetseiten zurückgreifen:
„Gambia – Kleines Urlaubsparadies in Westafrika“ nannte die Autorin Ilona Hupe ihren Reiseführer. Das handliche Buch im Paperback passt in jede Reisetasche und verkürzt die Flugstunden. Er ist sehr informativ, erzählt die Geschichte des westafrikanischen Landes ohne Schnörkel, fasst Fakten zusammen und ist illustriert mit einer Vielzahl von Bildern. Und wie der Zufall es will, ist im Anhang sogar ein Foto von einem Schild des Partner-Projektes „Kindergarten Wattenscheid“ zu finden.
Der Reiseführer kostet zirka 15 Euro und ist über den Buchhandel zu beziehen.